RechtsextremismusMilitante Neonazis kapern rechtsoffenen Protest in Berlin

Etwa 300 Menschen demonstrierten am 26.04.2025 in Berlin unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“.

Die Teilnehmerzahl blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Angemeldet waren 3500 Teilnehmer. Bei einem ersten Anlauf im März 2025 versammelten sich etwa 600 Personen. Zu den „Gemeinsam für Deutschland“-Protesten war aus dem verschwörungsideologischen, rechtsoffenen Spektrum in ganz Deutschland aufgerufen worden – Aktionen gab es in diversen Städten in allen Bundesländern.

In Berlin nahmen vereinzelt Personen aus dem Querdenken-Spektrum teil. Angeführt und dominiert wurde die Versammlung allerdings von teils sehr jungen Neonazis aus dem Umfeld der Gruppierung „Deutsche Jugend voran“ (DJV). So fungierte Julian M. als Vorsänger mit Megafon. Der 24-jährige Chef der DJV in Berlin/Brandenburg war erst vor wenigen Wochen wegen mehrerer Gewaltstraftaten zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Derzeit ist er noch auf freiem Fuß.

Es gab Gegenproteste, die Polizei löste mehrere Blockaden auf. Anschließend wurde die Demonstration von Gegendemonstranten begleitet. Die jungen Neonazis versuchten mehrfach, diese anzugehen. Journalisten wurden bedrängt und an ihrer Arbeit gehindert.

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