Monitoring: Junge Neonazis demonstrieren gegen CSD in Falkensee
Am 5. Juli 2025 fand in Falkensee bei Berlin eine neonazistische Demonstration mit etwa 60 Teilnehmenden statt, die sich gegen den zeitgleich dort stattfindenden CSD richtete.
Der Aufzug, der von den Gruppen „Chemnitz Revolte“ und „Jung und stark“ organisiert worden war, machte einen trägen, beinahe lustlosen Eindruck und war von Streitigkeiten geprägt. So war die ebenfalls anwesende Gruppierung „Deutsche Jugend voran“ um Julian M., der Anfang April wegen Gewaltdelikten nicht rechtskräftig zu mehr als drei Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt worden war, offenbar nicht willkommen. Diese Gruppe lief in einem eigenen Block mit Abstand hinter dem Aufzug her.
Während des Aufzugs wurde ein Jugendlicher kurzzeitig in Gewahrsam genommen und eine Strafanzeige wegen des Zeigens verfassungswidriger Symbole aufgenommen. Grund war sein Gürtel, auf dem Runen, darunter die Sieg- und Odal-Rune, aufgedruckt waren.
Deutlich mehr Teilnehmer waren beim Christopher Street Day (CSD) zu sehen, der unter dem Motto „Vielfalt vereint“ für Solidarität warb. Der bunte Aufzug zog ohne Sichtkontakt zur Neonazi-Demonstration durch den Falkenseer Ortskern. Weil CSD-Paraden zunehmend von queerfeindlicher Gewalt betroffen sind, fand der Aufzug unter vermehrter Polizeipräsens statt. Erst im Juni war ein Fest für Vielfalt in nah gelegenen Bad Freienwalde von Vermummten attackiert worden, wobei mindestens zwei Menschen verletzt wurden.