MonitoringNeonazis demonstrieren gegen CSD in Bernau

Am 12. Juli 2025 mobilisierte die rechtsextreme Gruppe „Deutsche Jugend Voran“ (DJV) nach Bernau bei Berlin gegen den Christopher Street Day (CSD).

Unter dem Motto „Gegen Genderwahn und Identitätsverwirrung“ zogen 45 überwiegend junge Neonazis mit einem Transparent, einer Deutschlandfahne und zwei Reichsfahnen mehrere hundert Meter hinter dem CSD her, der mit über 600 Teilnehmenden deutlich größer war.

Angeführt von Julian Milz, skandierte die Gruppe neonazistische und queerfeindliche Parolen, darunter „HIV – Hilf uns doch, Schwule gibt es immer noch“. Diese menschenverachtende Parole, die erstmals im September 2024 in Görlitz zu hören war, führte zu einem Strafverfahren und wurde dort unterbunden. Sie greift diskriminierende Vorurteile der 1980er Jahre auf, als HIV/AIDS stigmatisierend als „Schwulenkrankheit“ bezeichnet wurde und impliziert den Wunsch, die Krankheit möge Homosexuelle auslöschen.

In Reden, die ausschließlich von Julian Milz vorgetragen wurden, bezeichnete dieser queere Menschen als „krank“ und „unnormal“. Trotz dieser Provokation verlief der CSD friedlich und vermittelte die Botschaft von Vielfalt und Akzeptanz. Die rechtsextreme Mobilisierung führte letztlich dazu, dass weitaus mehr Menschen als erwartet nach Bernau reisten, um solidarisch den CSD zu unterstützen.

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