MonitoringWagenknecht-Kundgebung: Israel als Bedrohung für den Weltfrieden

Am 13. September 2025 fand in Berlin die Demonstration unter dem Motto „Stoppt den Völkermord in Gaza! Keine Waffen in Kriegsgebiete! Frieden statt Wettrüsten“ statt.

Organisiert wurde sie unter der Führung von Sahra Wagenknecht von der Partei „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW). Nach Angaben der Polizei nahmen rund 12.000 Menschen teil, angemeldet waren 15.000.
Die Mobilisierung erfolgte über eine von der Partei BSW initiierte Initiative „Welt in Frieden“, deren Internet-Präsenz vom ehemaligen Die Linke- und heutigen BSW-Politiker Frank Kemper betreut wird. Das mantraartig vorgetragene Ziel der Initiative ist, Auftakt für eine neue, breite Friedensbewegung zu sein. Gewinnen konnte Wagenknecht für das Projekt prominente Künstler wie den Kabarettisten Dieter Hallervorden, den Rapper Massiv, den Musiker Bausa, die ehemalige Moskau-Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz sowie den Pink Floyd-Mitgründer Roger Waters, der eine Videobotschaft beisteuerte. Angekündigt war im Vorfeld auch Peter Maffay, der der Veranstaltung letztlich fernblieb.

Die Veranstaltung zielte auf Friedensforderungen ab, die sich gegen die Kriege in Gaza und der Ukraine richteten, und vereinte Teilnehmende aus verschiedenen Lagern: Linke, die sich dem Pazifismus verpflichtet sehen, BDS-Anhänger, Internationalisten, aber auch prorussische Verschwörungsgläubige sowie rechte, islamistische und rassistische Aktivisten. Diese „Querfront“ verband sich durch Anti-Militarismus, Israelfeindschaft und eine generelle ablehnende Haltung gegen die Bundesregierung. Auch AfD-Sympathisanten, sogenannte „Querdenker” und Vertreter von Gruppen wie „Druschba Global“, gegründet 2016 vom AfD-MdB Rainer Rothfuß, waren präsent. Das Bild war geprägt von Friedens- und Palästina-Flaggen sowie von gegen Israel gerichteten Plakaten.

Während auch in den Redebeiträgen Gaza und Israel im Fokus standen, wurde die Ukraine nur erwähnt, um den Angriffskrieg Russlands zu relativieren. Insgesamt standen anti-westliche oder anti-israelische Agenden im Mittelpunkt.

Wagenknecht schürte Angst vor einem Dritten Weltkrieg, der nur ein Atomkrieg sein könne, und warf der Bundesregierung Lügen und unsinnige Aufrüstung vor. Roger Waters sprach von der Regierung Selenskyj als „Jünger von Bandera“ – in Anspielung auf den ukrainischen Nationalisten Stepan Bandera, der als Anführer der nationalistischen OUN-B-Milizen während des Zweiten Weltkriegs maßgeblich zu Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung beitrug – und schlug vor, Gebiete an Russland abzutreten. Die Hamas-Angriffe vom 7. Oktober 2023 fanden kaum Erwähnung und, wurden, wenn überhaupt, nur genutzt, um ein Ende der Unterstützung Israels zu fordern. Die scharfe Haltung gegen Israel mündete oft in Narrative, die antisemitische Klischees bedienen – etwa wenn Waters vom Zionismus als “das unaussprechliche Verbrechen” sprach oder Gabriele Krone-Schmalz im Nationalsozialismus ermordete Juden thematisierte, nur um sich mit den heutigen Juden zu entsolidarisieren.

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