Monitoring: Neonazi-Gedenken in Sofia
Etwa 300 Neonazis marschierten zu Ehren des bulgarischen Faschisten und NS-Kollaborateurs Hristo Lukov durch #Sofia.
Trotz eines abermaligen Verbotes marschierten am 22.02.25 etwa 300 Neonazis zu Ehren des bulgarischen Faschisten und NS-Kollaborateurs Hristo Lukov durch #Sofia. #Lukov stand dem NS-Regime nahe und war der wichtigste Förderer des Holocaust in Bulgarien.
Behördliche Auflagen, internationale Kritik und Gegenprotest machen die Veranstaltung zunehmend unattraktiver für die extreme Rechte. Dennoch beteiligten sich Neonazis aus ganz Europa, darunter auch aus Deutschland.
Der von den Organisatoren selbstbezeichnete “Lukov-Marsch” ist ein fester Termin im Kalender vieler Neonazis in Europa. Jedes Jahr im Februar findet der Aufmarsch zum Gedenken an den faschistischen General Hristo Lukov statt. Lukov war von 1935-1938 bulgarischer Kriegsminister und unterstützte die Nationalsozialisten. Er war maßgeblich für die Beteiligung Bulgariens am Holocaust verantwortlich.
Der “Lukov-Marsch” findet seit 2003 statt und zieht Neonazis aus ganz Europa an, darunter aus Italien, Spanien, Rumänien, Frankreich, Ungarn, Österreich und aus Deutschland. In diesem Jahr riefen unter anderem die neonazistische Jugendorganisation „Junge Nationalisten” zur Teilnahme auf und produzierten ein eigenes Mobilisierungsvideo. Mitglieder der Neonazi-Parteien „Die Heimat” und „Der Dritte Weg” beteiligten sich ebenfalls am Aufmarsch.
Versuche, den NS-glorifizierenden Marsch zu unterbinden, scheiterten oder werden seit Jahren schlichtweg ignoriert. Die Neonazis treffen sich meist trotz Untersagung in der Innenstadt Sofias und werden dann unter Polizeiaufsicht in Kleingruppen zum Wohnhaus Lukovs eskortiert. Ebendort wurde er am 13. Februar 1943 von der jüdischen Widerstandskämpferin Violeta Yakova erschossen.
Die geschichtsrevisionistische Gedenkveranstaltung wird hauptsächlich von der antisemitischen „Bulgarischen Nationalen Union - Edelweiß (BNU)“organisiert. Die Partei sieht sich als Nachfolgerin der faschistischen Bewegung Lukovs.