MonitoringGewaltaufrufe gegen Andersgläubige auf islamistischer Kundgebung in Berlin

Rund 300–400 Anhänger des syrischen Machthabers Ahmed al-Scharaa (auch: al-Jolani) versammelten sich am Samstag, 19. Juli 2025, vor dem Roten Rathaus in Berlin. Sie skandierten u. a. Parolen gegen Israel, Drusen und Alawiten – darunter auch offene Aufrufe zu Mord und Vergewaltigung.

Hintergrund der Versammlung waren die jüngsten Kämpfe in der südsyrischen Stadt Suwaida, bei denen islamistische Milizen tagelang Massaker an der drusischen Minderheit verübten. Unter den Demonstrierenden befanden sich vornehmlich männliche Jugendliche und junge Erwachsene, teils wurde durch Parolen auf arabische Stammes- oder Klanstrukturenbezug genommen, denen die Demonstrierende offenbar angehören und die auch in Syrien militant aktiv sind.

Aufrufe zur Demonstration ließen sich in Sozialen Medien – insbesondere auf TikTok und Instagram – finden, Informationen über konkrete Gruppen, die die Veranstaltung angemeldet haben, gab es nicht. Vereinzelt waren auch Personen beteiligt, die bei antisraelischen Protesten der letzten Monate als Trommler oder Ordner aktiv waren.

Während der Demonstration wurden mehrfach israelfeindliche, drusenfeindliche und alawitenfeindliche Slogans skandiert – begleitet von expliziten Aufrufen zu Mord und sexueller Gewalt. Dabei wurde unter anderem der Ausdruck “Ṭūbz” (arab. etwa “beugen”) als Drohung in Richtung von Drusen verwendet – ein vulgärer und extrem gewaltverherrlichender Ausdruck aus dem syrischen Arabisch, der zur sexuellen Erniedrigung und Ermordung von Drusen aufruft. Im lokalen Sprachgebrauch beschreibt der Ausdruck zudem eine besonders erniedrigende Körperhaltung, zu der Opfer gezwungen werden, bevor sie kniend auf dem Boden mit Schusswaffen hingerichtet werden.

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