Monitoring: Neofaschistisches Gedenken in Mailand
Etwa 2.000 Neofaschisten beteiligten sich am 29. April 2025 in Mailand an einer faschistischen Gedenkveranstaltung.
Die Veranstaltung glorifiziert zwei in den 1970ern ermordete Neofaschisten und einen faschistischen Kämpfer aus dem Zweiten Weltkrieg.
Hauptfokus liegt auf Sergio Ramelli, der in den 1970er Jahren als neofaschistischer Aktivist aktiv und Mitglied der „Movimento Sociale Italiano“ (MSI) war. Er wurde 1975 in den sogenannten „bleiernen Jahren“ bei einer Auseinandersetzung mit kommunistischen Gruppen getötet.
Am Vormittag hatte ein regionaler Ableger der rechtsextremen Regierungspartei „Fratelli d’Italia“in Lodi einen Gottesdienst und eine Kranzniederlegung für Ramelli organisiert.
Am Nachmittag legten Senatspräsident Ignazio La Russa („Fratelli d’Italia“) und der Bürgermeister Giuseppe Sala in einem nach Ramelli benannten Park einen Kranz nieder.
Um 17:30 Uhr wurde bei einem Denkmal für Ramelli in Mailand ebenfalls ein Kranz von jungen Abgeordneten und Parteifunktionären der „Fratelli d’Italia“ abgelegt, gefolgt von einem Gottesdienst in der Kirche San Nereo e Achilleo in der Viale Argonne.
Die bei weitem größte Veranstaltung war ein neofaschistischer Aufmarsch, der um 20:30 Uhr am Piazza Gorini begann. Mit Fackeln zogen die Teilnehmenden zu einer Ramelli-Gedenktafel. Viele Teilnehmer trugen nationalsozialistische und rechtsextreme Symbole.
Am Ende der Veranstaltung zeigten hunderte neofaschistische Aktivisten den verbotenen „Saluto Romano“ (römischer Gruß). Dieser ähnelt dem Hitlergruß und gilt als faschistisches Symbol; in Italien ist er unter bestimmten Umständen verboten.
Organisiert wurde der Aufmarsch von den neofaschistischen bis neonazistischen Gruppierungen und Parteien „Lealtà Azione“, „Casa Pound“, „Rete dei Patrioti“ und „Forza Nuova“.
Auch in anderen italienischen Städten fanden am 29. April 2025 Gedenkveranstaltungen ähnlichen Charakters für Ramelli statt. Durch das 50 Jahre Jubiläum fiel die Veranstaltung besonders groß aus und war von einem umfassenden Rahmenprogramm in mehreren italienischen Städten begleitet.