Rechtsextremismus: Neonazis marschieren ungehindert durch Paris
Am 6. Mai 2023 marschierten hunderte militante Neonazis im Zentrum von Paris auf.
Anlass des Aufmarsches war der Tod des Neofaschisten Sébastien Deyzieu, der 1994 bei einer rechtsextremen Demonstration in Paris umkam.
Organisiert wurde die Demonstration vom Bündnis „Comité du 9 Mai“ (C9M), an dem u. a. die militante Gruppe „Groupe union défense“ (GUD) beteiligt ist. Die GUD wurde 2022 reaktiviert und wächst seitdem bedrohlich an. Der Aufmarsch begann beim Bahnhof Port-Royal und zog durch das 6. Arrondissement.
Die Demonstration war mit einigen hundert Teilnehmer*innen größer als in den vergangenen Jahren. Die Stimmung war durchgehend pressefeindlich. Journalist*innen wurden bedroht und bedrängt.
Einige Teilnehmer waren bewaffnet, trugen sogenannte Quarzsandhandschuhe und Schlagschirme. Trotz des militanten Auftretens der Teilnehmer wurde die Demonstration nur von wenigen Polizist*innen begleitet.
Am Samstagabend nach der Demonstration fand ein Rechtsrockkonzert statt.
