Monitoring: Neonazis und Querdenker marschieren in Berlin

Unter den Teilnehmenden fanden sich Querdenkerdenker*innen, Anhänger und Vertreter der Querdenker-Partei „Die Basis“, extrem rechter Parteien wie AfD und „Die Heimat“ und prorussische Aktivisten

Neben der Partei „Die Basis“ der AfD und mehreren Querdenker-Gruppen, hatte auch die neonazistische Jugendgruppe „Jung und stark“ auf ihren Social-Media-Kanälen zur Teilnahme aufgerufen. Im Verlauf der Veranstaltung schlossen sich mehrere Neonazis dem Zug an, der trotz breiter Mobilmachung weit hinter den angemeldeten 10.000 Teilnehmer*innen zurückblieb.

Die Redebeiträge bildeten ein Geflecht aus Verschwörungsnarrativen und rechtsextremer Propaganda zu Coronapolitik, Nahostkonflikt, dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die deutsche Asyl- und Migrationspolitik.

Martin Sichert von der AfD bezeichnete in seiner Rede u. a. die Coronapolitik der ehemaligen Bundesregierung als „massives Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, das aufgearbeitet werden müsse. Jürgen Elsässer, Gründer und Chefredakteur des verbotenen rechtsextremen Magazins „Compact“ bezeichnete auf der Bühne den deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius als Kriegsverbrecher, der einen Angriffskrieg gegen Russland vorbereite. Diether Dehm, ehemaliger Politiker der Partei „Die Linke“, unterstellte in seinem Redebeitrag Benjamin Netanjahu einen Völkermord und bezeichnete die israelische Regierung als „Mörderbande“ um am Ende seiner Rede zu fordern, dass „rechte und linke Patrioten gemeinsam für Frieden mit Russland, für billiges Gas und Frieden mit den Palästinensern eintreten“.

Laut Polizeiangaben waren mehrere Gegendemonstrationen angemeldet, an denen insgesamt etwa 150 Personen teilnahmen. Dabei kam es demnach zu Versuchen, den Aufzug zu blockieren.