MonitoringPolizei stoppt Impfgegner in Berlin

In Berlin haben sich am Mittwoch, den 26.01.2022, rund 1.000 Impfgegner*innen an unangemeldeten Demonstrationen im Regierungsviertel beteiligt. Hintergrund war eine Bundestagsdebatte über eine allgemeine Corona-Impfpflicht. Zu dem Protest war vor allem in verschwörungsideologischen Telegram-Kanälen mobilisiert worden. In Gesprächen vertraten Teilnehmer die Ansicht, die Corona-Impfstoffe seien wirkungslos.

Die Teilnehmer*innen versammelten sich zunächst an der Marschallbrücke in der Nähe des ARD-Hauptstadtstudios. Die Polizei schickte die Menschen weg, weil die angemeldete Kundgebung per Auflage auf 50 Personen beschränkt hatte. In der Folge bildeten sich zwei Demonstrationszüge mit je einigen hundert Teilnehmer*innen, die von den Einsatzkräften auf der Straße Unter den Linden sowie am Lustgarten gestoppt werden konnten.

An den Demonstrationen beteiligten sich – wie bereits in der Vergangenheit bei ähnlichen Protesten – auch Aktivist*innen aus dem rechtsextremen Milieu. Unter ihnen befand sich Eric Graziani von der Gruppe „Patriotic Opposition Europe“, Simon Kaupert von der Initiative „Einprozent“ und der identitäre Aktivist Paul Klemm, der für das rechtsextreme Compact-Magazin vor Ort war. Auch mehrere Bundestagesabgeordnete der AfD nahmen kurzzeitig teil, darunter Petr Bystron und Christina Baum.

Die Polizei hatte mit mehreren tausend Teilnehmenden gerechnet und das Reichstagsgebäude weiträumig abgesperrt. Wasserwerfer und Räumpanzer standen bereit. Am Ende beteiligten sich aber deutlich weniger Menschen an dem Protest, die Polizei ging zügig und konsequent gegen die unerlaubten Aufmärsche vor.

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