MonitoringRechtsextremer 1. Mai in Gera

Am 1. Mai 2025 fand in Gera eine rechtsextreme Demonstration unter dem Titel „1. Mai in Gera – Für Bildung, Zukunft & Heimat!“ statt. Rechtsextreme Akteure traten in großer Zahl und mit gut organisierten Strukturen auf. Der Block der „Jungen Nationalisten“ (JN) war besonders groß und auffallend jung.

Neben Vertretern der Partei „Die Heimat“ und den „Jungen Nationalisten“ waren kleinere Gruppen wie „Deutsche Jugend voran“ und „Störtrupp“ ebenfalls vor Ort. Letztere begleitet von spanischen Aktivisten der „Núcleo Nacional“. Außerdem Vertreter von „Freie Sachsen“, „Freies Thüringen“, „AfD“ und Neonazis von „Deutsche Jugend Voran“. Einige Teilnehmende wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen, darunter ein Träger eines T-Shirts der Band „Erschießungskommando – bis zum Tod“ sowie eine Person mit einem „Arische Bruderschaft“-Shirt und Stielgranatenmotiv.

Die rechtsextremen Akteure präsentieren nicht nur gut organisierte und junge Strukturen, sie erhielten auch breite Unterstützung aus dem Querdenken- und Friedensbewegung-Milieu.

Die Kundgebungsfläche war nicht polizeilich abgesichert, sodass die anwesende Presse ungeschützt mitten in der Versammlung stand. Aufgrund der hohen Temperaturen leerte sich der Platz nach dem Aufmarsch rasch, das geplante Konzert war schwach besucht. Die Versammlung wurde musikalisch begleitet von der Neonazi-Band „Neuer Deutscher Standard“ (NDS) und den rechtsextremen Liedermachern Frank Rennicke und Phil von Flack. Sebastian Weigler (Vorsitzender der JN) präsentierte den neuen Gruß der JN, und Max-Joseph Matthieß (Die Heimat) hielt eine völkisch-nationalistische Rede, die mit „Alles für unsere Heimat – Deutsche Jugend erwache“ endete. Zu den Rednern gehörten außerdem Christian Klar (für „Miteinanderstadt Gera“), Peter Schreiber (Bundesvorsitzender von „Die Heimat“), Max Schreiber (für die „Freien Sachsen“), René Wenzel (für „Freies Thüringen“), Thorsten Heise (Die Heimat) sowie Colette Bornkamm-Rink (rechte Aktivistin aus Aschersleben).

In ihren Reden gaben sich die Parteifunktionäre der Partei „Die Heimat“ deutlich siegessicher. Demokratische Institutionen, Politiker*innen und Presseorgane wurden verächtlich gemacht.

Die Forderung nach Abschaffung der Demokratie und „Remigration“ zog sich durch die Veranstaltung und erhielt Zustimmung nicht nur aus dem rechtsextremen Lager, sondern auch von Teilnehmenden der Querdenker-Bewegung.

An einer Gegendemonstration nahmen laut Polizeiangaben rund 700 Menschen teil.

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