AntisemitismusRenitente Wutbürger und handfeste Antisemiten: Turbulente Querdenken-Proteste in Frankfurt am Main

Am 12.12.2020 versammelten sich trotz eines Verbots rund 100 Anhänger der Querdenken-Bewegung in Frankfurt am Main.

Die Organisatoren hatten ursprünglich 40.000 Teilnehmende angemeldet. Nachdem die Demonstration verboten wurde und die Veranstalter mit ihrem Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht, dem Verwaltungsgerichtshof und schließlich auch dem Bundesverfassungsgericht unterlagen, riefen sie ihre Anhänger dazu auf, trotzdem in die Stadt zu kommen und „spazieren“ zu gehen.
Die „Querdenker“ trafen sich zunächst am Römer, liefen von dort aus über den Eisernen Steg nach Sachsenhausen, um sich am Schweizer Platz zu versammeln. Der war jedoch wenige Minuten vorher von einer antifaschistischen Demonstration blockiert wurden. Aus diesem Grund fuhren die Corona-Leugner*innen mit der U-Bahn zur Konstablerwache.
Nach diesem längeren Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei und den Gegendemonstrant*innen zogen die Querdenker-Anhänger*innen am Nachmittag weitgehend unbehelligt von der Konstablerwache bis zur Hauptwache über die Einkaufsstraße Zeil. Am Rande verbreitete ein Sympathisant der Corona-Leugner offen antisemitische Verschwörungsideologien. Aus den Reihen der Querdenker wurden Gegendemonstrant*innen und Journalist*innen immer wieder beleidigt und angegangen. Als die Polizei die Versammlung auflöste, widersetzten sich viele Querdenker den Anweisungen. Einige wurden gegenüber den eingesetzten Polizeikräften handgreiflich. Gegen den Aufmarsch der Querdenker protestierten nach einem Aufruf antifaschistischer Gruppen mehrere hundert Menschen.

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