MAAP – Monitoring und Analyse antisemitischer Protestdynamiken

Die jüngsten gesellschaftlichen und politischen Krisen haben die Art und Weise, wie Proteste stattfinden, grundlegend verändert. Auf öffentlichen Versammlungen und Demonstrationen ist dabei eine besorgniserregende Zunahme antisemitischer Beteiligungen, Narrative und Dynamiken festzustellen. Antisemitismus zeigt sich hier nicht immer offen, sondern oft subtil – versteckt in Codes, Symbolen oder indirekten Bezügen, die schwer zu erkennen und systematisch zu erfassen sind. Diese komplexen Erscheinungsformen werden dabei von ganz unterschiedlichen Bewegungen getragen, ob aus linken, rechten oder islamistischen Kontexten.

Behörden, Politik und Zivilgesellschaft fehlt es oft an fundierten qualitativen Einschätzungen, um diese Entwicklungen adäquat zu bewerten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Gerade im dynamischen Protestgeschehen ist es essenziell, antisemitische Tendenzen frühzeitig zu erkennen und aufzuarbeiten. Auch zivilgesellschaftliche Meldestellen stehen angesichts eines zunehmenden Sicherheitsrisikos und sich rasch verändernder Protestbewegungen vor neuen Herausforderungen bei deren Erfassung.

Hier setzt das Projekt MAAP (Monitoring und Analyse antisemitischer Protestdynamiken) an: democ führt ein umfassendes multimediales Monitoring von Versammlungen durch, bei denen antisemitische Akteure auftreten oder entsprechende Inhalte verbreitet werden. Ziel ist es, fundiertes Wissen zu vermitteln, das nicht nur hilft, antisemitische Vorfälle zu dokumentieren, sondern auch ihre Strukturen und Dynamiken zu verstehen.

Im Rahmen des Projekts werden zum einen von democ selbst kurze Videoformate aus den Monitoring-Ergebnissen erstellt, die eine breite Öffentlichkeit in sozialen Medien ansprechen. Hinzu kommen regelmäßige Reports, die einer Fachöffentlichkeit, Behörden und Politik einen fundierten Überblick über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in diesem Feld geben. Zum anderen werden der Bundesverband RIAS und weitere RIAS-Meldestellen in den Ländern gezielt beim Erfassen antisemitischer Vorfälle während Versammlungen geschult und unterstützt, um ihre Kapazitäten und ihr spezifisches Know-how zu stärken.

Kontakt

kontakt@democ.de

Telefon: 030 57712221

Förderer

Gefördert wird das Projekt durch den Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus.

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