Zwischen Solidarität und Gewalt – digitale politische Bildung zu israelbezogenem Antisemitismus
Der 7. Oktober 2023 stellte nicht nur für Israel und seine Bürger*innen eine Zäsur dar – in Folge des antisemitischen Massakers kam es überall auf der Welt zu einer neuen Welle des Hasses gegen Jüdinnen und Juden. Angeheizt von tatsächlichen oder vermeintlichen Geschehnissen im israelisch-palästinensischen Konflikt formierte sich eine neue antiisraelische Protestbewegung auf den Straßen und im digitalen Raum.
Gerade in Deutschland blickt diese Bewegung auf eine lange Geschichte zurück: Seit den späten 1960er-Jahren entwickelten sich in der politischen Linken zahlreiche Gruppierungen, die ihren antiimperialistischen Kampf besonders gegen Israel richteten. Im Zusammenspiel mit alten Spielarten des Judenhasses entwickelte sich eine neue Erscheinungsform des Antisemitismus, in dem antisemitische Vorstellungen auf den Staat Israel und Israelis übertragen werden. Während sich dieser Antisemitismus in den 1970er- und 1980er-Jahren unter anderem in Anschlägen auf jüdische und israelische Einrichtungen manifestierte, spielt er heute bei der Legitimierung von Gewalt im Nahen Osten eine Rolle: Verbreitete Vorstellungen wie die, dass etwa der Terror des 7. Oktober legitimer Ausdruck eines antikolonialen Kampfes oder legitimer Widerstand sei, können nur vor dem Hintergrund dieser Variante des Antisemitismus verstanden werden.
Im Rahmen des Projekts »Zwischen Solidarität und Gewalt« produziert democ digitale Bildungsinhalte – vor allem Kurzvideos – mit Betroffenen und Expert*innen und setzt sich mit der Geschichte und Gegenwart des israelbezogenen Antisemitismus auseinander. Leitend ist dabei die Frage, welche Auswirkungen dieser auf Jüdinnen und Juden in Deutschland hat.
Kontakt
- Grischa Stanjek (Projektleiter)
grischa.stanjek@democ.de
Telefon: 030 57712221
Förderer
Gefördert wird das Projekt »Zwischen Solidarität und Gewalt – digitale politische Bildung zu israelbezogenem Antisemitismus« von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung (Land Berlin) im Rahmen des Landesprogramms „Demokratie. Vielfalt. Respekt. Gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus“.