Rechtsextremismus: Deutsche Neonazis bei Lukov-Gedenken in Sofia
Etwa 250 Neonazis gedachten am Abend des 22.2.2020 in Sofia dem bulgarischen Faschisten und NS-Kollaborateur Hristo Lukov.
Bereits seit 2003 veranstalten Neonazis anlässlich von Lukovs Todestag einen Fackelmarsch. Dieser wurde in diesem Jahr kurzfristig verboten. Erlaubt wurde lediglich eine Kundgebung, an der u. a. Rechtsextreme aus Bulgarien (Bulgarische Nationale Union, Byal Front), Deutschland (Die Rechte), Frankreich (Les Nationalistes, Pride France), Skandinavien (Nordic Resistance Movement), Ungarn (Legio Hungaria) und den USA (Rise Above Movement) teilnahmen.
Einer Gruppe aus dem Umfeld der deutschen Kleinstpartei “Die Rechte” wurde im Vorfeld durch deutsche Behörden die Ausreise verweigert. Diese gingen erfolgreich gegen das Verbot vor und nahmen an der Kundgebung teil.
Veranstaltet wird das Gedenken durch die rechtsextreme „Bulgarische Nationale Union – Edelweiß (BNU)“. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft ein Verbot der Organisation gefordert, da diese eine illegale Militärstruktur gebildet hätten. Bei Hausdurchsuchungen wurden Waffen, Munition sowie Uniformen und nazistische Literatur beschlagnahmt.
Am Nachmittag zogen rund 300 Menschen durch das Zentrum der bulgarischen Hauptstadt und protestierten gegen das rechtsextreme Gedenken.