Rechtsextremismus: Zehntausende auf rechtsextremem Unabhängigkeitsmarsch in Warschau
Mehrere zehntausend Menschen beteiligten sich am 11.11.2022 am nationalistischen Unabhängigkeitsmarsch in Warschau.
An dem jährlichen Marsch zum polnischen Unabhängigkeitstag beteiligten sich neben zahlreichen polnischen rechtsextremen und katholischen Organisationen erneut Rechtsextreme aus dem europäischen Ausland.
Aus dem neonazistischen Block „Autonomer Nationalisten“ wurden Umstehende mit Pfefferspray angegriffen. Teilnehmende zeigten rassistische sowie antisemitische Transparente und riefen Parolen wie „Keine Kriege für Israel“. Während der Abschlusskundgebung wurden Regenbogen- und EU-Fahnen verbrannt.
Während einzelne Teilnehmende sich mit der Ukraine solidarisierten und gegen den russischen Angriffskrieg positionierten, wurden mehrfach Banner gezeigt, die sich gegen eine vermeintliche „Ukrainisierung“ Polens bzw. ukrainische Geflüchtete richteten.
Die neofaschistischen Organisationen Nationalradikales Lager (Obóz Narodowo-Radykalny, ONR) und die Allpolnische Jugend (Młodzież Wszechpolska, MW) sowie rechte Parteien wie die Konfederacja waren mit eigenen Blöcken vertreten.
Angeführt wurde der Aufmarsch erneut von Abgeordneten und Ministern der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Unter ihnen war u. a. polnische Justizminister und Generalstaatsanwalt Zbigniew Ziobro.
Der Aufmarsch gilt als größte von Rechtsextremen veranstaltete Demonstration Europas.