RechtsextremismusNationalisten setzen Wohnung in Brand: Ausschreitungen beim Unabhängigkeitsmarsch in Warschau

Mehrere zehntausend Menschen beteiligten sich am 11.11.2020 am nationalistischen Unabhängigkeitsmarsch in Warschau.

Immer wieder griffen Teilnehmer Polizisten an und bewarfen Wohnhäuser, an denen Regenbogen-Flaggen oder Symbole der Frauenstreik-Bewegung hingen, mit Pyrotechnik. Dabei wurde eine Wohnung unter dem Jubel einiger Teilnehmer in Brand gesetzt. Ein Teilnehmer rief etwa: “Nicht löschen, lasst die Hure brennen!” Der Marsch war im Vorfeld wegen der Corona-Pandemie verboten worden. Dem Aufruf der rechtsextremen Organisatoren folgten dennoch viele Hooligans und rechtsextreme Gruppierungen. So zeigten etwa das neofaschistische ONR (Obóz Narodowo-Radykalny, dt. Nationalradikales Lager), die Jugendorganisation Młodzież Wszechpolska (MW, dt. Allpolnische Jugend) und die Partei Ruch Narodowy mit Bannern und Flaggen Präsenz. Auch Fahnen der italienischen FN (Forza Nuova, dt. Neue Kraft) und der spanischen DN (Democracia Nacional, dt. National Demokratie) wurden gezeigt. Anders als in den Vorjahren gab es keinen geschlossenen schwarzen Block autonomer Nationalisten.
Bis in die Abendstunden lieferten sich Hooligans heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei.

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